Seifenblasen... 

Beschreibung


Eine Entdeckung der Möglichkeit zum Schreiben von "Zettelchen" für mich und andere
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"A blog a day keeps the blogger to stay." ^^ (Tamaro)

07.03.2015

Sonnenuntergang, das vielfach missverstandene Recht und das Wochenende

Es nähert sich die Jahreszeit, in der man vom Speicherfenster aus wieder etwas vom Sonnenuntergang mitbekommt.

            Sonnenuntergang...


Endlich, kann ich nur sagen. :)
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Was ist Recht?

Jeder Mensch und Straftäter hat in unserem Land das Recht auf ein faires Verfahren.
Und das ist gut so.
Selbst der schlimmste Missetäter ist nach einem dem Recht zu genügenden Verfahren zu verurteilen. Und dieses Recht hat sehr wohl ausgewogene und gut durchdachte Regeln.

Wir  haben (glücklicherweise) nicht mehr die Rechtsprechung einer Auge-um-Auge-, Zahn-um-Zahn-Gerichtsbarkeit.
Es können viele Menschen heutzutage nicht mehr verstehen, dass ein Mörder 'nur' lebenslang erhält, obwohl sein Opfer durch ihn das Leben ganz verloren hat. Und bei der Be- und Verurteilung von schlimmen Missbräuchen wird beklagt, dass doch die 'Strafe' für die Täter viel zu 'glimpflich' ist, im Gegensatz zu der Tatsache, dass die Opfer ein Leben lang damit zu kämpfen haben.

Wäre denn wirklich etwas gewonnen, wenn das alt-testamentarische Prinzip des "Auge-um-Auge, Zahn-um-Zahn" wieder eingeführt würde?
Viele propagieren das in der heutigen Zeit wieder angesichts so mancher Fälle in der Öffentlichkeit.

Ich sage: Nein.
Denn das wäre ein verheerender Rückschritt.

In Palästina um die Zeitenwende waren die Völker dieser Region in den Blutfehden durch das Prinzip "Auge-um-Auge, Zahn-um-Zahn" der einzelnen Stämme nahezu dabei, sich gegenseitig auszurotten, was darauf zurückzuführen war, dass es gerade wegen der vielen kleinen Stämme in naher räumlicher Distanz zu einem existenziellen Problem wurde. Die Bevölkerungsdichte nahm immer mehr und in merklichem Ausmaß ab. Sie waren dem Untergang geweiht.
Daher war es für das Überleben unweigerlich der einzige Ausweg, dieses Prinzip auf­zu­geben und sich einem neuen Gedanken zuzuwenden,- dem Prinzip der "Vergebung einer Schuld", das von den Nazarenern verbreitet wurde.

'Blutrache' herrschte zu dieser Zeit überall in der uns von damals bekannten Welt.
Doch der Erfolg der Überlebensstrategie des Vergebungsgedankens führte zu seiner Verbreitung.
Söhne und Töchter brauchten nicht mehr ihr Leben zu geben, um eine Balance der Gerechtigkeit zwischen Stämmen und Volksgruppen wiederherzustellen. Der zwangs­läufige Schwund der Bevölkerung war aufgehalten, denn neue Nachkommen konn­ten überleben.
Eine Erholung und Erneuerung der Zivilisation war die Folge.

Unsere 'Gerichtsbarkeit' beinhaltet heute noch immer dieses Prinzip der Vergebung, erweitert um die Frage der Angemessenheit einer Strafe, der Möglichkeit der Re­so­zia­li­sie­rung eines Täters, um wieder Mitglied der Gesellschaft zu werden, der Mög­lich­keit, dass sich Menschen durch Einsicht ändern können und noch viele andere Aspek­te.

Wenn heute die Frage aufgeworfen wird, warum mit einem Täter nicht so oder so ver­fah­ren wird, wird natürlich zunächst auch darüber gesprochen, warum nicht Gleiches mit Glei­chem vergolten wird.
Und sofort kommt es zum Vorwurf, dass immer über die Täter, aber nie über die Opfer gesprochen wird.

Aber diese Ansicht ist falsch.
Es wird als Antwort auf die Frage zunächst natürlich über unsere Rechtsprechung und deren Regeln und Gesetze gesprochen.
Aber das heißt nicht, dass auf anderen Ebenen nicht über die Opfer gesprochen würde.
Im Gegenteil, die Opfer stehen bei einer Tat im Mittelpunkt.
Nur ist in einem Gerichtsverfahren nicht das Opfer der 'Verfahrensgegenstand', sondern die Tat, und wie diese nach den Gesetzen zu be- und verurteilen ist.

Die Opfer von Taten stehen nach wie vor IMMER im Mittelpunkt.
Auch in unserer Rechtsprechung.
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Wie auch immer,- ich wünsche allen ein gutes Wochenende. :)

P.S.:

Maurice Ravel hätte heute am 07.03. übrigens Geburtstag. :)

Inspiriert durch seinen Bolero habe ich mein Stück 'Black Bolero' komponiert und als Bolero benannt.

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