Seifenblasen... 

Beschreibung


Eine Entdeckung der Möglichkeit zum Schreiben von "Zettelchen" für mich und andere
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30.04.2014

Klaviertag und die Kinderbücher

Heute war Klaviertag, aber ich habe keinen von den Schülern gesehen, weil ich die ganze Zeit zu tun hatte.

Das Wetter war bei uns sehr gemischt.

            Gemischter Himmel...


Ich finde, Kinderbücher sollten ganz aus der Sicht und Erlebniswelt der Kinder erzählt werden.
Es macht keinen Sinn, den Kindern vorführen zu wollen, wie sie denn die Welt aus der Erwachsenensicht zu sehen und was sie wie zu empfinden hätten, erst recht nicht mit einem moralischen Zeigefinger und 'pädagogischen Impetus' und mit Be­griffen, die aus der Erwachsenenwelt stammen.

Es sind ja die Kinder, an die sich Kinderbücher wenden. Daher sollte eine Sprache gewählt werden, welche Kinder als ihre eigene verstehen, und nicht eine Sprache, von der Erwachsene glauben, sie müsse in der einen oder anderen Form einen be­stimm­ten Erziehungsstand verkörpern.
Kinder würden dadurch nur instrumentalisiert, die Welt unter dieser Sicht eines Er­wachsenen mit seinen gesellschaftspolitischen Idealen zu lernen.

Ein lautes stinkiges Auto ist einfach geil, wenn man sich als kleiner Rennfahrer fühlt. Die Puppe und der Teddy, die man mit ins Bett nimmt, braucht kein Biosiegel zu ha­ben. Kinder interessiert so etwas nicht die Bohne, und es braucht ihnen auch nicht er­zählt zu werden.
Die Geburtstage bei der Oma sind deshalb so gemütlich, weil irgendwann die Groß­onkel am Ende des Tisches sitzen und ihre Zigarre rauchen und ihre Geschichten er­zäh­len: "Weißt du noch, damals?" Das ist Blöd­sinn, Kindern dann mit dem Passiv­rau­chen zu kommen.
Es stinkt und dünne Dunstschleier wabern unter der Tischlampe, aber es riecht ge­müt­lich und man fühlt sich geborgen und das Durcheinander der Stimmen lässt einen in der Sofaecke vor sich hinduseln. Und irgendwann wird man wach durch den milden und angenehmen Karamellgeruch, wenn sich einer noch eine Pfeife anzündet.

In einer Geschichte für Kinder müssen die Kinder leben und atmen, nicht die E­rwach­senen.
Kinder lernen von Kindern, wenn sie sich in anderen wiedererkennen oder sich durch die Augen anderer Kinder sehen können. Und sie lernen damit sich, die anderen und die Welt gut kennen,- eben auf ihrer Stufe des Verständnisses.
Das wäre der einzig legitime pädagogische Anspruch eines Kinderbuches (wenn über­­haupt ein solcher gestellt wird). Alles andere ist Quatsch.
Aber selbst ein solches Ziel braucht es für ein gutes Kinderbuch nicht. Es braucht nur die Sicht und Welt des Kindes.

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