Das Wetter war bei uns sehr gemischt.
Ich finde, Kinderbücher sollten ganz aus der Sicht und Erlebniswelt der Kinder erzählt werden.
Es macht keinen Sinn, den Kindern vorführen zu wollen, wie sie denn die Welt aus der Erwachsenensicht zu sehen und was sie wie zu empfinden hätten, erst recht nicht mit einem moralischen Zeigefinger und 'pädagogischen Impetus' und mit Begriffen, die aus der Erwachsenenwelt stammen.
Es sind ja die Kinder, an die sich Kinderbücher wenden. Daher sollte eine Sprache gewählt werden, welche Kinder als ihre eigene verstehen, und nicht eine Sprache, von der Erwachsene glauben, sie müsse in der einen oder anderen Form einen bestimmten Erziehungsstand verkörpern.
Kinder würden dadurch nur instrumentalisiert, die Welt unter dieser Sicht eines Erwachsenen mit seinen gesellschaftspolitischen Idealen zu lernen.
Ein lautes stinkiges Auto ist einfach geil, wenn man sich als kleiner Rennfahrer fühlt. Die Puppe und der Teddy, die man mit ins Bett nimmt, braucht kein Biosiegel zu haben. Kinder interessiert so etwas nicht die Bohne, und es braucht ihnen auch nicht erzählt zu werden.
Die Geburtstage bei der Oma sind deshalb so gemütlich, weil irgendwann die Großonkel am Ende des Tisches sitzen und ihre Zigarre rauchen und ihre Geschichten erzählen: "Weißt du noch, damals?" Das ist Blödsinn, Kindern dann mit dem Passivrauchen zu kommen.
Es stinkt und dünne Dunstschleier wabern unter der Tischlampe, aber es riecht gemütlich und man fühlt sich geborgen und das Durcheinander der Stimmen lässt einen in der Sofaecke vor sich hinduseln. Und irgendwann wird man wach durch den milden und angenehmen Karamellgeruch, wenn sich einer noch eine Pfeife anzündet.
In einer Geschichte für Kinder müssen die Kinder leben und atmen, nicht die Erwachsenen.
Kinder lernen von Kindern, wenn sie sich in anderen wiedererkennen oder sich durch die Augen anderer Kinder sehen können. Und sie lernen damit sich, die anderen und die Welt gut kennen,- eben auf ihrer Stufe des Verständnisses.
Das wäre der einzig legitime pädagogische Anspruch eines Kinderbuches (wenn überhaupt ein solcher gestellt wird). Alles andere ist Quatsch.
Aber selbst ein solches Ziel braucht es für ein gutes Kinderbuch nicht. Es braucht nur die Sicht und Welt des Kindes.
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