Und im Lauf des Tages hat es auch noch mal etwas geschneit.
Heute Abend lief im ZDF der Film "Robin Hood".
Darin gab es so eine Szene, wo sich Ritter in Kettenhemden am Strand im Wasser herumschlugen.
Ich musste da an eine Episode im Spiel "Age of Empires" denken, an die Geschichte von >>>Kaiser Barbarossa<<<, der sich auf einem Kreuzzug nach Jerusalem kurz vor seinem Ziel in voller Rüstung nach entbehrungsreichem Weg voller Freude in einen Fluss stürzte, um sich in dem kühlenden Nass zu erfrischen, und darin ertrank, weil seine Rüstung ihn unter Wasser fest hielt. Was für eine Tragik...
Jedenfalls ging es in dieser Quest darum, den Kaiser in einem Fass sicher nach Hause zurück zu geleiten. Man gewann, wenn man die Gegner besiegte, die dort vorhanden waren. Aber man musste den Leichnam des Kaisers vor Angriffen beschützen und verteidigen, denn wenn er verlorenging, verlor man ebenfalls auch das Spiel.
So gut, so schön...
Ich kundschaftete erst einmal vorsichtig die ganze Gegend aus, um zu sehen, wo Gegner waren, und baute Ressourcen auf und versuchte, irgendeine Taktik zu entwickeln, welche Gegner ich wie am besten besiegen könnte.
Gut, sowas dauert mit Unterbrechungen ja einige Zeit.
Um stärkere Truppen auszubilden und mit mehr Fähigkeiten zu versehen, brauchte ich Gold, was ich aber in meinem Gebiet nicht abbauen konnte.
Aber ich hatte bereits von Anfang an einen Handelskarren, der Waren tauschen konnte,- Holz gegen Gold oder Steine gegen Gold. Holz und Steine konnte ich abbauen.
Bei meinen Kundschafterunternehmungen hatte ich Handelsplätze gefunden, wo man Handelskarren zum Tausch hinschicken konnte.
Ich bildete zunächst einen weiteren Handelskarren aus.
Einen meiner Karren schickte ich los, um Holz gegen Gold, und den zweiten, um Steine gegen Gold einzutauschen.
Es dauerte ziemlich lange, bis ich Bogenschützen und Ritter und so etwas ausgebildet und weiterentwickelt hatte, um mich daran zu wagen, den Hauptgegner anzugreifen.
Na ja, mein Hauptehrgeiz bestand immer darin, möglichst wenig eigene Leute zu verlieren.
Ich hatte die taktisch schwächste Stelle des Gegners ermittelt und versuchte, sie mit 'Nadelstichen' immer mehr zu schwächen.
In der Zwischenzeit zogen meine Handelskarren ihres Weges und tauschten Gold für mich ein. Auf ihrem Weg wurden sie immer von irgendwelchen Räuberbanden angegriffen.
Manchmal vergaß ich sie für eine ganze Weile, und wenn ich nachsah, wie ihr 'Lebensstatus' war, war er manchmal nahe am Ende,- ein fast komplett roter Balken. Wenn sie dann beim nächsten Mal bei meinem Zentrum auftauchten, 'heilte' ich sie mit einem Mönch und frischte ihre Lebensenergie wieder auf, so dass ihr Balken wieder grün war.
Manchmal war es knapp,- sehr knapp, bzw. SEHR, SEHR knapp!!!
Irgendwann fiel mir auf, dass einer der Karren ein besonderes Symbol hatte. Und als ich den Karren mal näher untersuchte, hieß der Karren "Kaiser im Fass" oder so ähnlich!
Oh Shit!
Junge, Junge...!
Ich Dödel schicke den Handelskarren mit dem Kaiser im Fass stundenlang durch Gebiete mit feindlichen Räubern, die immer mit ihren Bogen den Karren beschießen, wenn er vorbeifährt.
Da fiel es mir auch wie Schuppen von den Augen. Klar, das begann ja alles mit diesem Handelskarren mit dem "Kaiser im Fass", den es zu beschützen galt, einem Mönch und irgendwelchen anderen, wenigen Ressourcen.
Das hatte ich aber in der Zwischenzeit völlig vergessen... :D
Kompletter Taktikwechsel war jetzt angesagt. Den 'Kaiser im Fass' beim Zentrum bewacht stehenlassen und erst einmal alle räuberischen Banden in der ganzen Gegend besiegen...
Dann war 'Ruhe im Karton', und der Karren mit dem 'Kaiser im Fass' konnte auch wieder irgendwas gegen Gold eintauschen ohne Gefahr verlorenzugehen.
Na ja, das Spiel habe ich schließlich auch gewonnen.^^
Aber was mir bis heute in Erinnerung geblieben ist, das ist der Hintergrund der Geschichte von Kaiser Barbarossa und seinem tragischen Ende, und die Tatsache, dass ich seinen Leichnam bei der Rückführung stundenlang als "Kaiser im Fass" mit einem Handelskarren auf den höchst risikoreichen Weg geschickt habe, um mir Gold zu beschaffen.^^
Es lebe Kaiser Barbarossa, der Kaiser im Fass!!
Es ist übrigens unglaublich, wieviel man an dem Spiel 'Age of Empires' über Taktik und Strategie lernen kann, was man in allen Konflikten, die es auf der Welt gibt oder gab, 1:1 wiedererkennen kann...
Wenn es irgendetwas heute gibt in einem Konflikt, was weltweit Empörung hervorruft, kann es nüchtern beantwortet werden: Ja, in Age of Empires würde man genauso vorgehen, denn es bringt das schnellste und wirkungsvollste Ergebnis.
Und es sind wenige, aber entscheidende und höchst effektive Punkte, die über das Wohl und Wehe ganzer Völker entscheiden.
Alles Drumherumgerede mit ideologischen Ansätzen hilft für das Verständnis nicht weiter.
Wer will was erreichen, ist die entscheidende Frage.
Und danach leitet sich ab, was logischerweise das taktisch schlüssigste Vorgehen ist, und was es für eine Strategie ist, die dahintersteht.
Eine der entscheidensten Taktiken in der Strategie, einen Konflikt für sich zu entscheiden, ist zum Beispiel, die Ressourcen des Gegners zu beschneiden oder sogar zu vernichten. Und alle wenden dieses Mittel an.
Von meiner inneren Einstellung teile ich das nicht, und ich würde mir eine andere Welt mit anderen Problemlösungsstrategien wünschen, aber ich bin mir im Klaren darüber, dass die Effektivität immer den Vorrang hat vor ideologischen und ethischen Überlegungen.
Leider ist es so...
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